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VOLKMANNTREFFEN
Das Volkmanntreffen ist im deutschsprachigen Raum eine Institution, die
aus einem lockeren Erfahrungsaustausch von Enthusiasten des
Orientteppiches entstand. Martin Volkmann hatte am 20.Oktober 1971 in
München etwa zwanzig Damen und Herren zu einem zwanglosen
Gedankenaustausch über Teppiche eingeladen. Das erste
Volkmanntreffen endete spät in der Nacht.
Seit dieser Zeit findet nunmehr alljährlich im Herbst in
München das nach seinem Initiator genannte Treffen statt. In
der Historie gehört es zu den ältesten seiner Art,
nur Haji Baba International kann auf eine längere Tradition
zurückblicken.
Das Volkmanntreffen ist kein Verein, auch kein Teppich Club und kein
organisierter Freundeskreis. Es gibt keine Statuten und keine Satzung.
Martin Volkmann organisierte jedes Jahr das Treffen in Eigenregie und
trug bis 1992 die Verantwortung. Zu diesem Zeitpunkt übergab
er die Organisation des Treffens an Christian Erber, der seitdem in
gleicher Weise und ebenso eigenverantwortlich das jährliche
Zusammentreffen von Menschen, denen Teppiche und Textilien viel
bedeuten und die an allen Facetten Islamischer Kunst interessiert sind,
vorbereitet.
Tradition und Wandel kennzeichnen die Veranstaltungen. Mehr als
dreißig Jahre Volkmanntreffen umfassen den Zeitraum einer
Generation, bedeuten Veränderung und Entwicklung. Das Treffen
hat sich geöffnet; jede Veranstaltung steht unter einem
eigenen Thema.
Hatte sich anfangs das Volkmanntreffen nur mit dem Orientteppich und
seinen unterschiedlichen Herkunftsorten beschäftigt, so sind
zwischenzeitlich Themenkreise, unter Hinzuziehung von Vortragenden
unterschiedlicher Fachrichtungen umfassender, jedoch spezifisch auf
Teppich und orientalische Textilien bezogen behandelt worden.
Eine enge Zusammenarbeit mit den beiden in München
ansässigen Museen, nämlich dem Staatlichen Museum
für Völkerkunde und dem Bayerischen Nationalmuseum
ist ebenso gegeben wie die mit dem Berliner Museum für
Islamische Kunst. Wissenschaftler deutscher Universitäten und
Hochschulen konnten als Vortragende genauso gewonnen werden, wie
Kunsthistoriker aus der Türkei und bedeutende Sammler aus
Europa und Übersee. Spezialisten für das
Färben mit Naturfarben trugen zum Erfolg der bisherigen
Treffen bei, aber auch Völkerkundler und Historiker.
Martin Volkmann war der Initiator von zwei Ausstellungen mit Teppichen
aus deutschen Privatbesitz: die erste wurde im Jahre 1978
anläßlich der zweiten Internationalen Konferenz
für Orientteppiche gezeigt, die zweite im Frühjahr
1985. Mit einem Symposion zum Thema 'Form und Farbe anatolische Kelim'
war eine Ausstellung anatolischer Kelims verbunden.
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